Glen Scotia 9 Years Unpeated Fino Sherry Finish 56,2% 0.70

Gründe zum Feiern gibt es ja reichlich; und in Campbeltown ist in jedem Fall der Monat Mai immer ein Grund zum Feiern. Denn dann findet das alljährliche Campbeltown Malts Festival statt. Seit 2008 zeigen die hiesigen Brennereien ihre heiligen Hallen, es gibt Touren und Tastings, Vorträge und reichlich Musik. Auch 2024 lässt es sich die ortsansässige Distillerie Glen Scotia nicht nehmen und bringt mit dem Glen Scotia 9 Years Unpeated Fino Sherry Finish ihre Festival-Edition auf den Markt.

Am Anfang allen Whiskys steht die Gerste, welche die Brennerei extern bezieht. Das Gerstenmalz wird anschließend in der fast schon historischen Mühle aus den 1950er Jahren zerkleinert; bevor es in die noch ältere Mashtun geht. Der Maischebottich bei Glen Scotia hat schon seine 100 Jahre auf dem Buckel und ist, darüber hinaus, aus Gusseisen. Fast neun Stunden dauert es, bis der Zucker aus dem Gerstenmalz gelöst ist und es an die Fermentation geht. Zeit spielt hier ebenfalls eine enorme Rolle; man handhabt es in etwa dem Motto: "In der Ruhe liegt die Kraft." Denn mit einer durchschnittlichen Fermentationszeit von 128 Stunden ist Glen Scotia deutlich über dem Branchendurchschnitt, der knapp über 70 Stunden liegt. Nach der anschließenden zweifachen Destillation geht es für den Glen Scotia 9 Years Unpeated Fino Sherry Finish ins Fass.

Fast seine gesamte Reifezeit verbrachte der Campbeltown Dram im ehemaligen Bourbon-Fass. Mit Ausnahme des letzten halben Jahres. Während dieser sechs Monate erhielt der Whisky ein Finish im Ex-Fino-Sherry-Fass, bevor es natürlich, also ohne künstliche Färbung und Kältefiltration, bei Fassstärke in die Flasche ging.

Als Küstenbewohner präsentiert sich diese limitierte Abfüllung von seiner maritimen Seite, zeigt aber ebenso die klassischen fruchtigen Noten von Glen Scotia. Frisch, floral und fruchtig macht der Glen Scotia 9 Years Unpeated Fino Sherry Finish beim Nosing den Auftakt. Am Gaumen intensivieren sich die Zitrus- und Fruchtkomponenten, bevor eine leichte Würze das Finish einläutet. Der Abgang zeigt sich trocken und relativ lang, wobei hier Seeluft und Salz den Gaumen verwöhnen.