Bladnoch Liora 52,2% 0.70

Irgendwie spannend, wie es David Prior schafft, seinen Whiskys interessante Namen zu geben. Neben Begriffen aus dem Sanskrit (Vinaya bedeutet Dankbarkeit und Respekt) und der indigenen australischen Sprache (Alinta bedeutet Flamme, bzw. Feuer) trägt auch die dritte Abfüllung einen eher ungewöhnlichen Namen. Diesmal bedient sich Brennerei-Eigentümer David Prior, eigentlich Australier, an der hebräischen Sprache. -Liora- kann übersetzt werde mit -Geschenk des Lichts-, also vielleicht ein erleuchtender Moment, den David Prior und sein Team mit dieser Erweiterung des Kernsortiments hatten. Denn es ist der erste Dram unter der neuen Führung, der in Distillers-Strength auf dem Markt erscheint; was durchaus mit Fassstärke vergleichbar ist.

Auch in Sachen Fasslagerung weicht dieser Bladnoch-Dram doch eher von den bisherigen Whiskys ab, die viele in irgendeiner Form ein Sherry-Fass zu Gesicht bekamen. So aber nicht der Bladnoch Liora, der ausschließlich in Ex-Borubon und nigelnagelneuen Virgin-Oak-Fässern reifte. Denn diesmal sollte die Weißeiche besonders zum Vorschein kommen; was Master Distiller Dr. Nick Savage und seinem Team gelungen ist.

Recht hell in seiner Farbgebung, eröffnet der Bladnoch Liora das Nosing mit den klassischen Bladnoch-Blumen-Aromen, die von frischen Äpfeln und den typischen Karamell-Noten des Bourbon-Fasses begleitet werden. Am Gaumen vereint der Lowland-Malt die Aromen zu karamellisierten Äpfeln, viel frischer Eiche und angenehmer Pfeffer-Schärfe und wartet mit einem langen, trockenen Finish auf. Als NAS-Whisky überzeugt der Bladnoch Liora durch seine Natürlichkeit, denn hier wurde weder farblich noch aromatisch nachgeholfen. Wer möchte, kann diesen Dram gerne mit wenigen Tropfen frischen Quellwassers aufschließen, um so noch die eine oder andere Fruchtnote (Pfirsich, Aprikose, Guave, Orange) aufzuspüren.