Ahr
Das Weinbaugebiet Ahr ist in Deutschland das größte zusammenhängende Anbaugebiet für Rotwein. Die Geschichte des Weinbaus lässt sich dort bis zum 9. Jahrhundert belegen, wahrscheinlich ist die Tradition jedoch wesentlich älter, denn schon die Römer werden mit dem Weinbau im Ahrtal in Verbindung gebracht. Die flussabwärts von Altenahr gelegenen Weinberge des Ahrtals zählen heute zu den renommiertesten Lagen und sind über den 1972 eröffneten Rotweinwanderweg zu erreichen. Die Route verläuft durch die Südhänge des unteren Ahrtals und verbindet die einzelnen Weinorte an der Ahr.
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Die Gesamtgröße der Anbaufläche liegt bei rund 550 Hektar, wobei zwei Anbauregionen unterschieden werden – eine obere Region zwischen Altenahr und Marienthal und eine untere Region zwischen Walporzheim und Heimersheim. Von der gesamten Anbaufläche sind etwa 86% mit Rotwein- und 14% mit Weißweinreben bestückt. Im Weinbaugebiet Ahr sind insgesamt 22 rote und 45 weiße Rebsorten für den Anbau zugelassen. Die drei bedeutendsten Sorten, die zusammen mehr als 80% der Fläche ausmachen, sind Spätburgunder, Blauer Portugieser und Riesling.
Während die kühlen klimatischen Bedingungen der Umgebung den Weinbau im Grunde unmöglich machen, ist es den besonderen mikroklimatischen Voraussetzungen zu verdanken, dass die Rebstöcke im Ahrtal so hervorragende gedeihen. Beispielsweise zeichnet sich die linke Flussseite der Ahr durch überdurchschnittlich viele Sonnenstunden aus. Der felsige Untergrund kann sich dadurch tagsüber aufheizen und die gespeicherte Wärme über Nacht nach und nach an die Reben abgeben. Die Winzer an der Ahr sind heute mehrheitlich in Winzergenossenschaften organisiert, die wesentlich zur Qualitätssteigerung der Erzeugnisse dieses Weinbaugebiets beigetragen haben. Die im Jahr 1868 gegründete Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr ist eine der ältesten Vereinigungen ihrer Art.