Rheingau

Der Rheingau erstreckt sich überwiegend westlich des Rheinknies bei Wiesbaden. Weitere Rebflächen liegen bei Wiesbaden und am nördlichen Mainufer zwischen Flörsheim und der Mündung des Mains in den Rhein gegenüber der Mainzer Altstadt. Das Weinbaugebiet ist demnach wesentlich größer als die gleichnamige Region Rheingau. Der Rheingau ist eines von 13 Anbaugebieten für Qualitätswein in Deutschland und klimatisch für den Weinbau begünstig. Die Böden setzen sich zu unterschiedlichen Anteilen überwiegend aus Schieferböden, Keuper- und Muschelkalkböden sowie Lehmböden und Untergründen vulkanischen Ursprungs zusammen.

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Zu den bevorzugten Lagen des Rheingaus zählen die abgeschirmten Südhänge zwischen Rhein und Taunus, der einen schützenden Regenschatten spendet. Dort herrschen milde Temperaturen und die Wasseroberfläche des Rheins reflektiert das Sonnenlicht zu den Weinreben. Außerdem bildet sich hier leicht Nebel, der wiederum die gewünschte Edelfäule durch den Befall des Pilzes Botrytis cinerea begünstigt. Entsprechend sind die Trockenbeerenauslesen aus dem Rheingau eine besonders gefragte Spezialität. Die Winzer des Rheingaus können auf eine lange Tradition verweisen, die bis in die Zeiten Kaiser Karls des Großen zurückreicht. Viele prunkvolle Schlösser und Klöster zeugen von dieser Vergangenheit.

Der Schwerpunkt liegt auf dem Anbau weißer Rebsorten, die jährlich rund 85 Prozent der Weinernte ausmachen. Einen ausgezeichneten Ruf genießt heute vor allem der Rheingauer Riesling, der zu den internationalen Spitzenweinen zählt. Dieser zeichnet sich durch ein vielschichtiges Profil mit subtilen Nuancen und klaren Linien aus. Qualitätsweine aus dem Rheingau sind übrigens meistens an einer besonders schlank geformten Flasche zu erkennen, der Rheingauer Flöte.

Mit seinen rund 3.100 Hektar Rebfläche gehört der Rheingau zu den kleineren Weinbaugebieten in Deutschland. Dort setzen die Winzer verstärkt auf qualitativ hochwertige Weine, worauf sich der hervorragende Ruf gründet. Anders ließe sich die prominente Stellung kaum erklären, denn zur deutschen Gesamternte steuern die Winzer des Rheingaus lediglich um die zwei Prozent bei. Auch auf den Hektar bezogen liegt die Produktion im Rheingau weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt.