Whisky und Schokolade – Whisky-Tipps zum „food pairing“

Whisky und Schokolade passen zusammen und vereinen sich im Mund zu einer exklusiven und sehr intensiven Geschmackskomposition. Das Potential, das hinter dieser Mischung stecken kann, ist atemberaubend. Whisky – so scheint es – kann einfach alles – und zu allem gemixt werden: Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Süßspeisen, Käse – die Ideen und Möglichkeiten von hochrangigen Chefköchen oder Hobby-Whiskytrinkern scheinen schier unbegrenzt und werden zum Teil vielleicht auch etwas ausgereizt.

Jedes „food pairing“ mit Whiskysorten bedarf aber natürlich gesonderter Aufmerksamkeit, die wir auch der Komposition von Whisky und Schokolade gebührend zukommen lassen wollen. Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden und so kann es natürlich nicht das eine perfekte Tasting geben – was wir Ihnen aber gut und gerne an die Hand geben können, sind Tipps für eine gelungene Komposition, egal ob Sie Einsteiger oder Kenner sind!

Im Folgenden möchten wir Ihnen einige Anregungen und Tipps für ein Arrangement von Whisky und Schokolade geben und  mit einigen „Faustregeln“ und allgemeinen Informationen abschließen. Lassen Sie sich also inspirieren – wenn Ihnen das Wasser im Munde zusammenläuft, haben wir alles richtig gemacht!


Zartbitterschokolade

Wahrscheinlich der größte Allrounder unter den Schokoladensorten. Dunkle Schokolade kann man zu fast jedem Whisky reichen. Ihre besondere Vielfältigkeit spielt sie aber gerade bei kräftigen und intensiven Whiskysorten aus, die gerne auch einen starken Torfcharakter mitbringen dürfen. Zu empfehlen sind hier zum Beispiel schottische Highlands, die älter als 15 Jahre sind, intensive und torfige Abfüllungen (z. B. Lagavulin oder Talisker) und komplexe und schwere Whiskys in Sherryfässern oder europäischer Eiche gereift.

Macallan Sherry Wood 12 YearsMacallan Rare CaskGlen Garioch 12 yearsAberfeldy 16 YearsTalisker Malt 10 years

Tipp: Behalten Sie im Kopf, dass Whiskys in Fassstärke gegebenenfalls einen Spritzer Wasser benötigen, um bei einem Tasting zum gewünschten Geschmackserlebnis zu führen. Selbstverständlich funktionieren diese dann auch wunderbar mit Schokolade! Weitere Informationen rund um den richtigen Genuss von gutem Whisky finden Sie hier: Whisky – Grundlagen und Genusstipps

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Orangenschokolade

Bei einer dunklen Schokolade verfeinert mit Orangennoten lohnt es sich, Whiskyssorten mit ähnlichen Noten von (Zitrus-) Früchten zu wählen. Die Zitrusnoten vereinen sich hervorragend mit den Orangennoten und unterstreichen diese. Darüber hinaus empfehlen wir auch allgemein Whiskys aus der Speyside (z. B. Glenlivet, Cragganmore, Glenfiddich…). Diese sind in ihrem Profil eher fein und harmonisch und haben einen nur geringen bis gar keinen Torfgeschmack. Die Vanille-, Frucht-, Zitronen- und Orangennoten in den von uns vorgestellten Whiskys machen sie zu einem optimalen Partner für Orangenschokolade.

Benromach 10 YearsGlenmorangie The OriginalCragganmore 12 YearsAberlour 12 years

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Chili-Schokolade

Für die einen mag Chili-Schokolade gar nichts sein, für andere unterstreicht die Chilinote erst so richtig das Kakaoaroma! Da die Schokolade an dieser Stelle schon sehr viel Eigengeschmack und Stärke mitbringt, sollten Sie auch bei der Wahl des passenden Whiskys auf einen mit Power und Charakter zurückgreifen. Die Schärfe der Schokolade kann in Zusammenhang mit Würze und Torf noch viele weitere Nuancen aus dem Whisky auf der Zunge herauskitzeln.

Lagavulin 16 yearsArdbeg Corryvreckan

Tipp: Es macht einen Unterschied, ob Sie die Chili-Schokolade kauen oder zergehen lassen. Wer es besonders scharf mag, zerkaut die Schokolade, für einen etwas dezenteren Geschmack, lassen Sie sie auf der Zunge schmelzen. Probieren Sie es einmal aus!

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Dunkle Meersalzschokolade

Die perfekte Verbindung aus Süß und Salzig! Schokolade mit Meersalz für sich birgt bereits leckere Geschmacksnoten, zusammen mit einem ausdruckstarken Whisky verbindet sich dies zu einem ausgezeichneten Gesamtpaket. An dieser Stelle möchten wir gerne auf Islay-Malts verweisen, die durch ihre Geschmackseigenschaften perfekt passen. Islay-Malts bringen von Natur aus einen sehr maritimen Charakter mit, geprägt von der kargen und rauen Landschaft der Insel mit jeder Menge Torf am Gaumen. Bekannte Destillerien der Insel sind Laphroaig, Bowmore, Lagavulin oder Ardbeg. Was könnte hier besser passen als Kakao, der die salzige Note unterstreicht?

Ardbeg Malt 10 yearsAuchentoshan 12 yearsTalisker StormBowmore 12 yearsLaphroaig 10 years

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Vollmilch und weiße Schokolade

Eine Kombination mit diesen beiden Schokoladensorten bietet sich zum einen für Experimentierfreudige und zum anderen für all diejenigen an, denen Edelbitterschokolade einfach zu herb ist und nicht schmeckt. Für eine gelungene Verbindung von Schokolade und Whisky bieten sich Spirituosen mit feinem und lieblichem Charakter an. Diese Eigenschaft lässt sich häufig bei Whiskys mit einer Reifung in Bourbonfässern wiederfinden. Auch Destillerien der schottischen Lowlands und Irlands bieten hier gute Begleiter.

Glenmorangie Nectar d'OrAnCnoc 12 yearsAuchentoshan 18 yearsTullamore 12 years

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Dunkle Schokolade mit Espresso/ Kaffee

Hier wird in gewisser Weise eine Nische bedient: Kaffeegeschmack ist wahrscheinlich nicht für jedermann, der passende Whisky dazu reifte am besten in Sherryfässern. Beide Geschmackskomponenten vereinen sich zu einem interessanten Profil, das die Geschmacksknospen auf positive Art und Weise reizen kann!

GlenDronach Original 12 yearsTullibardine 500 Sherry FinishRugen Swiss Highland Single Malt ClassicBowmore Black Rock

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Tipp: Wenn Sie eine hoch qualitative Premiumschokolade haben, die mit vielen anderen Aromen verfeinert wurde, wählen Sie am besten einen Whisky, der in seinem Profil nicht sehr komplex ist. Ansonsten kann es passieren, dass das starke Aroma und die Vielschichtigkeit der Schokolade den Whisky ausspielen. Einen sehr komplexen Whisky hingegen genießen Sie am besten zusammen mit einem ebenso delikaten und luxuriösen Kakao. So paaren Sie perfekt Schokolade und Whisky und erzielen die richtige Balance der einzelnen Komponenten. Natürlich können Sie auch gerne einen komplexen Whisky mit einer milden Schokolade versuchen!



Faustregeln zu Whisky und Schokolade

Man kann im Großen und Ganzen zwei Schokoladen-Genießer voneinander unterscheiden: Auf der einen Seite sind diejenigen, die einfach die pure Schokolade bevorzugen, ohne Schnick Schnack. Auf der anderen Seite finden wir diejenigen, die auch durchaus mit Schokoladenkompositionen mit Orange, Pfeffer, Chilli oder Safran zu begeistern sind.

Dass man über weiße oder Vollmilchschokolade in der Regel nicht nachdenkt, ist allgemeinhin wahrscheinlich schon sehr verbreitet. Diese Schokoladen sind in ihrem Geschmack häufig viel zu schwach und der Kakaobutteranteil viel zu hoch. Nun denken Sie sicherlich: „Na gut, gehen wir aufs Ganze und nehmen direkt die mit 99 %“. Aber auch hier sehen wir ein etwas zu großes Extrem. In diesem Falle muss man einfach sagen, dass eine so hochreine Schokolade vielen schlichtweg nicht mehr schmeckt und zudem der eigentliche Whiskygeschmack auch stark überschattet wird. Wir empfehlen mit gutem Gewissen eine Schokolade mit einem  Kakaoanteil von etwa 50 – 70 Prozent.

Wie Sie vielleicht gemerkt haben, haben wir den zweiten Abschnitt etwas relativiert. Natürlich kann man auch zu einem Whisky eine Vollmilchschokolade oder vielleicht auch sogar eine weiße Schokolade, verfeinert mit Früchten, anbieten. Hier sollten Sie sich aber sicher sein und vorher schon mal ein ausgiebiges Tasting durchgeführt haben: Empfehlungen lassen sich für diese Schokoladen für Whisky nur schwer aussprechen. Auch hier spielt natürlich die Wahl der Schokolade und ihre Qualität die entscheidende Rolle. Insgesamt könnte man festhalten: Je fruchtiger der Whisky, desto besser passt er zu einer Schokolade  mit weniger Kakao. Wenn Sie bereits Erfahrungen bei der Kombination mit dunklem Kakao gesammelt haben, könnte dies vielleicht für Sie eine interessante, neue Geschmacksherausforderung sein! Es mögen sich hier vielleicht die Geister eingefleischter Tasting-Experten scheiden, aber wir sind der Meinung: Erlaubt ist, was schmeckt!

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Wie genießt man Whisky und Schokolade ?

Vielleicht überflüssig, aber für den perfekten Genuss soll es daran jetzt nicht scheitern! Wir empfehlen: Trinken Sie einen Schluck vom Whisky und lassen Sie ihn einige Sekunden im Mund. Die Aromen können sich so perfekt entfalten und bleiben am Gaumen. Nun nehmen Sie ein Stück von der Schokolade und lassen Sie im Mund zerfließen. Die intensiven Schokoladennoten vereinen sich nun perfekt mit dem Whisky. Nehmen Sie sich Zeit und versuchen Sie, die einzelnen Komponenten und wie sie sich gegenseitig intensivieren herauszuschmecken. Zuletzt schließen Sie wieder mit einem Schluck der Spirituose und runden das Tasting ab.

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Whisky und Schokolade ist noch nicht alles!

Bei all diesen leckeren Kombinationsmöglichkeiten hoffen wir, dass wir Ihnen direkt Lust auf mehr und einige Anregungen geben konnten. Ob Sie sich nun schon lange mit Whisky auseinandersetzen oder diese Welt gerade erst für sich entdecken – Whisky und Schokolade sehen zusammen nicht nur gut aus, sondern beweisen auch Klasse – ein ausgefallenes Tasting ist garantiert.

Natürlich ist dem Ganzen, wie bereits eingangs erwähnt, hier noch lange kein Ende gesetzt: Auch eine ausgefallene Kombination, mit Sushi oder indischem Essen, gilt es zu entdecken! Viele Chocolatiers bieten darüber hinaus auch schon Schokoladen und Pralinen – verfeinert mit verschiedenen Whiskysorten – an.

Wer sich für Whisky mit allem Drum und Dran interessiert, der kann auf unserem Blog weiterstöbern. Neben unseren Beiträgen Profi-Empfehlung: Bester Whisky bis 40 Euro, Japanische Whiskys und Was schenkt man einem Whisky Liebhaber? gibt es viele weitere Informationen rund um die Spirituose!

Wir wünschen viel Spaß auf der kulinarischen Entdeckungsreise! CHEERS!

Ihr Banneke Team

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