Urlaub in Deutschland: Die Geheimnisse des Schwarzwalds
Dies ist der dritte Teil zu unserer kleinen Reihe zu Urlaub in Deutschland. Diesmal geht es um einen wahren Tourismusliebling: den Schwarzwald. Die Region bietet nicht nur malerische Städtchen und tolle Wanderwege, sondern auch eine erstaunliche Anzahl an flüssigen Köstlichkeiten. Wir fassen daher erst einmal einige Eckdaten über die Region zusammen. Dabei blicken wir besonders auf das Klima, denn das wirkt sich direkt auf die Herstellung bester Spirituosen aus.
Danach werfen wir einen genauen Blick auf die Geschichte des Brennens im Schwarzwald. Die Region rühmt sich nämlich einer besonderen Brennkultur. Die Gründe dafür liegen im 18. Jahrhundert. Weil wir aber nicht nur in der Vergangenheit verweilen wollen, richten wir unsere Aufmerksamkeit auch ausgiebig auf die Schwarzwälder Brennkultur der Gegenwart. Mit dem wichtigsten Wissen gerüstet, entlassen wir Sie in unsere Produktempfehlungen. Sie werden überrascht sein, wie vielfältig das Mittelgebirge in Sachen Spirituosen ist!
- Allgemeines
- Geschichte des Brennens im Schwarzwald
- Schwarzwälder Spirituosen heute
- Urlaub in Deutschland: Unsere Empfehlungen für den Schwarzwald
Allgemeines
Im südwestlichen Teil Baden-Württembergs liegt Deutschlands höchstes und größtes zusammenhängendes Mittelgebirge: der Schwarzwald. Keine andere Region in Deutschland zieht so viele Touristen an. Seit Jahrhundert wachsen im Schwarzwald Äpfel, Zwetschgen, Mirabellen, Kirschen, Trauben, Pflaumen, Birnen, Quitten und verschiedene Beeren. Das hat vor allem mit dem Klima zu tun: Im Gebirge ist es oft kühl und regnerisch. Das ändert sich auch nicht unbedingt, wenn man sich das Klima in den tieferen Gebieten anschaut. Auch dort kann es starke Niederschläge geben. In höheren Lagen schwankt die Witterung wenig, Extremwerte bleiben größtenteils aus. Kurios: Im Winter scheint auf den Gipfeln die Sonne, die Täler verstecken sich hinter dicken Nebelschwaden. Nun, wer Urlaub in Deutschland machen will, rüstet sich ohnehin für jedes Wetter. Die verschiedenen Früchte, die im Schwarzwald wachsen, mögen das Klima jedenfalls.
Geschichte des Brennens im Schwarzwald
Weil sich die Obstbäume und -sträucher dort immer schon wohlfühlten, produzierte die Region schon vor Jahrhunderten mehr Früchte, als man hätte verkaufen können. Davon gab es im Schwarzwald so viel, dass die Bauern nicht mehr wussten, wohin damit. Tatsächlich stellte man irgendwann die Spirituosen her, um das viele Obst irgendwie verarbeiten zu können. Was nicht gegessen oder haltbar gemacht werden konnte, wurde destilliert. Daraus entstanden Klassiker wie Kirschwasser, Williams- und Mirabellenschnaps und Zibärtle. Den Ursprung von Obstbränden vermutet man deshalb im Schwarzwald.
Wegen dem Überschuss an Obst erlaubte der Bischof von Straßburg, Kardinal Armand Gaston de Rohan, den Bauern schon 1726 das Brennen von Kirschen. Das tat er nicht ganz uneigennützig, denn das Bistum profitierte kräftig von den Steuereinnahmen. Allerdings stellte die Herstellung von Destillaten auch eine gute Möglichkeit für die Bauen dar, nebenbei etwas Geld zu verdienen. Das galt jedoch nur für die Einwohner der Stadt Oberkirch, wo der Bischof das Dekret erließ. Natürlich sind die damaligen Mengen nicht mit den heutigen zu vergleichen. Das hat vor allem technische Gründe: Zum einen war die Herstellung noch nicht technisch optimiert, zum anderen gab es keine Möglichkeit, den schnell schimmelnden Most zu kühlen.
So wurde der Schwarzwald schnell zur Hochburg der deutschen Obstbrandproduktion. Dass es in Oberkirch immer noch 900 Hausbrennereien mit Brennrecht gibt und der Ort heute noch als Zentrum der Obstbrennerei gilt, ist auf den Bischof zurückzuführen. Das Brennrecht hält sich deshalb so lange, weil es erst ungültig wird, wenn ein Hersteller zehn Jahre lang nicht gebrannt hat. Die Brennereien und ihre Einnahmen werden heute noch strengstens überwacht. In Phasen, in denen wenig oder gar nicht gebrannt wird, verplombt man sogar die Brennkessel, um illegaler Schwarzbrennerei vorzubeugen.
Schwarzwälder Spirituosen heute
In der Herstellung und im Geschmack hat sich seit dem 18. Jahrhundert natürlich einiges getan. Galt es früher noch, echte „Rachenputzer“, also möglichst starke Brände herzustellen, erkannte man nach und nach das Potenzial von Obstbränden. Faktoren wie Viskosität und komplexer Geschmack rückten mehr in den Fokus der Kunden, woraufhin die Hersteller Technik und Methodik perfektionierten. In automatisierten Verfahren ist es heutzutage möglich, Vor- und Nachlauf so genau wie möglich voneinander zu trennen. In präzisen Datenbanken lassen sich die Spirituosen miteinander vergleichen, um eine gleichbleibend hohe Qualität zu gewährleisten.
Dabei spielt auch Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Zum Beispiel benutzt die Brennerei Bimmerle, Deutschlands größte Privatbrennerei, die vielen Kirschkerne, die bei der Produktion von Kirschwasser entstehen, um die Destillieranlage zu befeuern. Inzwischen gehört nicht nur Obstbrand zu den Erzeugnissen der Region, auch Gin, Whisky und Rum finden im Schwarzwald eine passende Heimat. Gerade der Gin kommt bei den Kunden gut an: Der Needle Gin von Bimmerle steht inzwischen auf Platz sechs der meistverkauften Gin-Marken – trotz international starker Konkurrenz. Zu den weiteren Spezialitäten gehören verschiedene Liköre und Obstbrände mit Honig. Denn wo viele Früchte und Pflanzen wachsen, sind auch Bienen. Einige Schwarzwälder Brenner setzen daher auf Kompositionen aus besten Schwarzwald-Früchten und Qualitätshonig aus der Region. In Bonndorf betreibt die Familie Herb sogar nicht nur eine Brennerei, sondern auch eine Imkerei.
Urlaub in Deutschland: Unsere Empfehlungen für den Schwarzwald
Wer sich mit dem Schwarzwald ein wenig auskennt, weiß, dass Kirschwasser das absolute Aushängeschild der Region ist. Aufmerksame Leser unseres Blogs wissen aber auch, dass wir dem leckeren Brand schon einen eigenen Artikel gewidmet haben. In unseren Empfehlungen finden Sie daher kein Kirschwasser, dafür aber andere köstliche Obstbrände. Wie Sie gerade gelesen haben, produziert die Region auch andere hochwertige Spirituosen. Deshalb möchten wir uns auch kurz den Gin und den Whisky aus dem Schwarzwald anschauen.
Weis Honig mit Williams
Weis Honig mit Williams ist ein gutes Beispiel für die oben genannten Obstbrände aus dem Schwarzwald mit bestem Honig aus lokaler Produktion. Der Brand aus hocharomatischen Williams Christbirnen ist ohnehin aus keiner gestandenen Kneipenrunde wegzudenken. Warum also nicht einen Birnenschnaps mit kleinem Twist probieren? Der intensive Fruchtgeschmack der hellen Frucht bleibt dabei natürlich im Vordergrund. Das kommt daher, dass Weis nur ausgewählte Früchte einmaischt und vergärt. Durch die sorgfältige Destillation können die wertvollen Geschmacksnuancen in der Flasche konserviert werden.
Ins Glas ergießt sich zum Schluss ein hellgelber Obstbrand mit einer intensiven Aromatik nach vollreifen Birnen mit einem kräftigen und süßlich-würzigen Aroma. Der Honig mit seiner delikaten Süße vereint sich optimal mit der frischen Fruchtigkeit. So erhält der Likör einen sanfteren Charakter. Insgesamt überzeugt Weis Honig mit Williams mit einem kräftigen und vollmundigen Körper, der trotzdem stets seine Weichheit bewahrt. Der Abgang ist angenehm rund und ausbalanciert. Das außergewöhnliche Honigaroma macht dieses Produkt nicht nur zum geeigneten Digestif und Begleiter zum Nachtisch, sondern auch zum leckeren Aperitif. Außerdem ist er eine tolle Ergänzung für Ihre Küche.
Scheibel Alte Zeit Zibärtle
Mit Scheibel Alte Zeit Zibärtle präsentieren wir Ihnen eine ganz besondere Schwarzwälder Spezialität. Die Zibarte, eine Unterart der Pflaume, ist im Schwarzwald meist als Zibärtle bekannt. Obwohl die Frucht optisch stark den üblichen Pflaumensorten aus dem Supermarkt ähnelt, erinnert der Geschmack eher an Schlehen. Weil Zibarten selten kultiviert werden und der Ertrag meist nicht sehr hoch ausfällt, gilt der Brand als besonders edel. Entsprechend höher ist auch der Preis. Weil man den Brand außerhalb des Schwarzwaldes aber nicht überall findet, lohnt sich ein Schluck des äußerst delikaten Destillats auf alle Fälle. Auch Scheibel Alte Zeit Zibärtle ist ein Edelbrand mit einem ausgezeichneten Geschmack.
Verantwortlich dafür sind die hocharomatischen Früchte und das aufwändige Herstellungsverfahren. Nach der händischen Ernte erfolgt in der Brennerei eine zweite Auslese. Nach der kühlen Vergärung wird die Maische zweifach in einer alten Brennanlage über offenem Feuer destilliert. Dieser Vorgang gab dem Brand den Namen „Alte Zeit“, denn so heißt ein Teil der traditionsreichen Schwarzwaldbrennerei. Besonders aufwändig ist bei dieser Methode die Temperaturkontrolle. Nur mit viel Verständnis für die Brennkunst gelingt die langsame und schonende Verarbeitung. Die Mühe dankt Scheibel Alte Zeit Zibärtle mit einem besonders delikates Aroma nach Zibarten. Trotz der 44 Volumenprozent behält der Brand eine erstaunliche Weichheit und Vollmundigkeit. Ein Hauch Vanille, Anis, Pfefferminz und Pfirsich komplettieren die Geschmackspalette.
Schwarzwald Hexe
Hexen rufen bei den meisten Menschen wahrscheinlich eher negative Konnotationen hervor. Im Schwarzwald sieht das etwas anders aus und dass, obwohl einigen Theorien zufolge die Märchenhexe aus dem Hänsel und Gretel Märchen ihr Knusperhäuschen im Schwarzwald hatte. Die meisten Mythen, die sich in der Region ranken, sind aber positiver Natur. Im Schwarzwald erzählt man sich, dass die Hexe das Zuhause schützt, den Winter verscheucht und einen für den Sommer aktiviert. Kein Wunder, dass man sich die Magie der Hexe ins Regal holen wollte.
Dieser Kräuterlikör aus über 40 Kräutern stammt aus der Traditionsbrennerei Weis. Im Elztal brennt man den Likör mit der schönen bronzenen Farbe. Das aromatische Bouquet verzaubert die Sinne in Sekundenschnelle. Das sieht auch am Gaumen nicht anders aus. Der intensive Charakter profitiert von einem vollmundigen und kräftigen Körper und einer harmonischen Aromenvielfalt. Diese klingt langsam in einem mittellangen Abgang ab, der in eine für Kräuterlikör typische Bitternote mündet. Die Schwarzwald Hexe konserviert den Schwarzwald mit seinen Traditionen, Märchen und frischen Ideen in gerade einmal 0,5 Litern. Am besten genießen Sie ihn in einer geselligen Runde als Digestif oder sogar als Aperitif.
Horse With No Name Bourbon Infused with Habanero
Mit dem Horse With No Name liefern wir gratis zum Bourbon Whisky einen kostenlosen Ohrwurm! Das junge Unternehmen öffnete erst im letzten Jahr seine Pforten und gehört damit zu den neuesten Brennereien im Schwarzwald. Das schöne an jungen Unternehmen: Sie liebes es, zu experimentieren. Für den Horse With No Name Bourbon Infused with Habanero vereinte der Hersteller Schwarzwaldtraditionen mit dem wilden Geist texanischer Cowboys. Das heißt übersetzt: Der Whisky verwandelt sich in Kombination mit einem pikanten Destillat aus Habanero, eine der schärfsten Pfefferschoten der Welt, zu einem besonderen Genusserlebnis.
Der Schwarzwald-Whisky basiert auf Mais, Winter-Weizen, Distillers-Malz und Hefe aus ökologisch angebauter Pekannuss. Nach der Destillation darf er sich mindestens drei Jahre lang in getoasteten Eichenfässern ausruhen. Schon beim ersten Schluck überzeugt der Horse With No Name Bourbon Infused with Habanero mit einer außergewöhnlichen Komposition aus Vanille, floralen Noten, Eiche und diversen Gewürzen. Sogar ein Hauch Kokosnuss lässt sich erschmecken. Der fruchtig-scharfe Charakter macht den Whisky zu einem Liebling für echte Cowboys. Aber keine Sorge, auch für alle, die lieber in einem gemäßigten Tempo reiten, ist die Kreation aus dem Mittelgebirge das Richtige. Denn auch, wenn die Habanero an sich sehr scharf schmeckt, hält sich ihr Feuer hier zurück.
Monkey 47 Schwarzwald Sloe Gin
Monkey 47 ist sicherlich die berühmteste Gin-Sorte aus dem Schwarzwald. Nicht nur das ausgefallene Flaschendesign kommt bei den Kunden gut an, auch die ungewöhnlichen Kreationen der Black Forest Distillers haben es Gin-Liebhabern angetan. Die handwerklich einwandfreie Herstellung des Craft-Gin tut ihr übriges. Nun, eigentlich dürfen wir hier gar nicht von einem Gin sprechen. Mit seinem Alkoholgehalt von 29 Prozent geht der Monkey 47 Schwarzwald Sloe Gin nämlich noch als Likör durch. Wichtiger als die Begrifflichkeiten ist aber der Geschmack.
Dieses Produkt besticht durch einen äußerst fruchtigen Charakter und ein ausdrucksstarkes Profil mit viel Charakter. Die Schlehen aus dem Schwarzwald verleihen dem „Gin“ nicht nur seine satte rote Farbe, sondern auch seinen einmaligen Geschmack. Der Likör basiert auf dem hauseigenen Dry Gin, dessen herbe Komponenten sich glänzend mit der natürlichen Süße der Früchte verstehen. Anklänge von Lavendel, roten Beeren, Bittermandel und Wacholder sorgen für ein unvergleichlich stimmiges Gesamtbild. Der fruchtig-florale Monkey 47 Schwarzwald Sloe Gin eignet sich für alle möglichen Mixgetränke, auch für Klassiker wie Gin Tonic. Allerdings darf man ihn auch gern pur probieren.
Haben Sie Ihre Koffer schon gepackt? Schließlich sollten Sie nun bestens für einen Urlaub im Schwarzwald gerüstet sein. Das schöne ist, dass Sie nicht mal Ihre Wohnung verlassen müssen, um etwas Mittelgebirgs-Feeling zu wecken. Unsere Produkte aus dem Schwarzwald bringen Sie mit nur einem Schluck direkt nach Baden-Württemberg. Sie reisen lieber nach Italien? Wie wäre es dann mit einem Beitrag über Wein aus der Toskana? Falls Sie sich eher für den asiatischen Raum interessieren, legen wir Ihnen den Beitrag Bester Rum aus Japan ans Herz.
Wer ein echter Cocktail-Profi werden will, sollte auf unserem YouTube-Kanal, die Schüttelschule vorbeischauen. Wen jetzt die Shoppinglust gepackt hat, ist in unserem Onlineshop gut aufgehoben. Natürlich helfen wir Ihnen auch jederzeit persönlich weiter. Unser fachlich geschultes Personal beantwortet Ihnen gern alle Fragen rund um die Welt der flüssigen Feinkost. Besuchen Sie uns dazu in unserem Geschäft in Essen, kontaktieren Sie uns telefonisch unter 0201 247710 oder schreiben Sie uns eine Mail an info@banneke.de.
Bis dahin verbleiben wir mit einem herzlichen
CHEERS!
Ihr Banneke-Team
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