Sortenreine Rotweine: Fünf klassische Rebsorten
In einem unserer letzten Blogbeiträge haben wir Ihnen fünf klassische Weißweinsorten vorgestellt. Heute sollen die Rotweinfans auf ihre Kosten kommen. Wir präsentieren Ihnen fünf sortenreine Rotweine, die zu den großen und edlen Gewächsen der Welt gehören. Vielleicht wissen sie ja schon, welchen Rotwein Sie am liebsten trinken. Freuen Sie sich auf spannende Hintergrundinfos und Produkttipps zu ihrer Lieblingssorte.
Doch selbst wenn Sie vom roten Rebensaft noch keinen blassen Schimmer haben, sind Sie bei uns an der richtigen Adresse. Mit unserem Guide der wichtigsten Rotweinsorten finden Sie sich beim nächsten Restaurantbesuch garantiert auf der Weinkarte zurecht. Dazu gibt es nützliche Tipps mit denen Sie den richtigen Wein für ihren Geschmack aussuchen können und Sie erfahren, warum eine lange Lagerung den Rotwein verbessert.
- Fruchtig, aber anders
- Das Geheimnis des Rotweins: Phenole
- Lagern oder nicht lagern?
- Fünf klassische Sortenreine Rotweine
Fruchtig, aber anders
Weißwein schmeckt leicht und fruchtig, Rotwein schwer und herb oder holzig, könnte man denken. Aber diese Verallgemeinerung trifft nicht immer zu. Auch Rotweine können sehr fruchtbetont sein, allerdings decken sie ein anderes Spektrum an Fruchtaromen ab als Weißwein. Für Weinneulinge sind die Farben ein guter Leitfaden: Weißweine sind blassgrün bis goldgelb gefärbt und schmecken häufig nach Früchten mit grünlichem, weißem oder gelbem Fruchtfleisch: zum Beispiel Stachelbeeren, Birnen, Zitronen, Ananas oder Pfirsiche. Wenn Sie dagegen ein Liebhaber von roter Grütze, Kirschkuchen und Pflaumenkompott sind, könnte Rotwein das Richtige für Sie sein. Die Fruchtpalette bei Rotweinen reicht von Hellrot wie Himbeeren über das kräftige Rot von Erdbeeren und Sauerkirschen bis zu violetten Pflaumen und tiefschwarzen Johannis- und Brombeeren. Sogar gemüseähnliche Noten von Tomaten oder Paprika finden sich bei einigen Sorten. Zudem sind blumige Duft- und Geschmacksnoten, die sich oft bei Weißwein finden, bei Rotwein seltener. Stattdessen kombinieren Rotweine ihre fruchtigen Aromen eher mit herzhaften Untertönen, die an Holz, Leder, Tannenduft, schwarzen Tee oder Tabak erinnern. Welche Früchte – und demzufolge Weine – mögen Sie am meisten?
Das Geheimnis des Rotweins: Phenole
Verantwortlich für die feinherben Geschmackskomponenten sind die Phenole, eine Gruppe von chemischen Stoffen, die vor allem in den Schalen, Kernen und Stielen von Weintrauben steckt. Rotwein hat im Vergleich zu Weißwein einen hohen Phenolanteil. Es gibt unterschiedliche Arten von Phenolen, zum Beispiel die Anthocyane, die dem Rotwein seine Farbe geben, sowie die Tannine, die den Geschmack beeinflussen. Ihr Geschmacksspektrum reicht von bitteren über holzige und erdige bis zu gewürzartigen Noten. Der Tanningehalt eines Rotweins wird durch verschiedene Faktoren bestimmt, zum Beispiel durch die Rebsorte, das Klima des Weinbaugebietes oder die Wetterbedingungen im Erntejahr. Erwünscht sind vor allem die Gerbstoffe in voll ausgereiften Trauben. Unreife Tannine verursachen ein zusammenziehendes oder pelziges Gefühl im Mund. Daher können die Tannine und mit ihnen auch die Qualität des Rotweins von Jahrgang zu Jahrgang stark variieren. Bei Weißwein sind die Unterschiede zwischen einzelnen Jahrgängen meistens geringer. Den größten Einfluss auf den Tanningehalt eines Weines hat jedoch die Maischestandzeit, also die Zeit, während der der Most bei der Gärung mit dem ausgepressten Trester in Kontakt bleibt. Als Faustregel gilt: Je länger die Maischestandzeit, desto mehr Tannine gelangen in den Most, desto herber und bitterer der Wein.
Lagern oder nicht lagern?
Bei langen Maischestandzeiten oder von Natur aus sehr tanninreichen Rebsorten wie Cabernet Sauvignon kann der junge Wein schnell zu bitter und rau schmecken. Dieses Problem wird gelöst, indem er vor dem Genuss einige Monate oder Jahre lagert – entweder im Weinfass oder bereits abgefüllt in der Flasche. Dabei bauen sich die überschüssigen Gerbstoffe ab, bis der Wein seinen optimalen Geschmack erreicht. Deshalb ist es praktisch, dass Tannine und Säure zugleich als Konservierungsmittel fungieren. Aber Vorsicht: Nicht zu lange warten! Bei übermäßiger Lagerung geht mit den unerwünschten Bitterstoffen auch die geschmackliche Komplexität des Rotweins verloren. Außerdem oxidieren die Farbstoffe im Kontakt mit Sauerstoff und der ehemals kräftige Rotton kann blass oder bräunlich werden. Zusammenfassend gilt: Tanninreiche Rotweine mit viel Säure eignen sich besonders gut für die Lagerung und profitieren geschmacklich davon, wenn sie nach dem Kauf noch einige Jahre im Keller verbringen dürfen. Weißwein und mildere Rotweine können meist sofort getrunken werden.
Fünf klassische sortenreine Rotweine
Nachdem Sie ein paar Basics über Rotwein im Allgemeinen gelernt haben, wollen wir einige sortenreine Rotweine genauer unter die Lupe nehmen. Unsere fünf Klassikersorten gehören zu den begehrtesten und beliebsten weltweit. Zugleich hat jeder von ihnen seinen ganz eigenen Geschmack und Charakter. Falls Sie bei der nächsten Essenseinladung mit Ihrem Weinwissen glänzen wollen, sind diese fünf auf jeden Fall ein guter Einstieg. Natürlich empfehlen wir Ihnen zu jeder Rebsorte ein entsprechendes Produkt aus unserem Onlineshop, damit Sie nicht lange nach Ihrer Lieblingssorte suchen müssen.
Cabernet Sauvignon: Herzhafte Sonnenanbeterin
Cabernet Sauvignon ist die häufigste blaue Rebsorte der Welt. In Deutschland wird sie mit unter 500 Hektar Rebfläche aber eher selten angebaut. Das liegt vor allem daran, dass Cabernet Sauvignon die Sonne und die Wärme liebt. Besonders gute sortenreine Rotweine aus dieser Traube stammen aus warmen Weinbaugebieten wie Kalifornien und der Toskana. Diese Weinsorte reift eher spät im Jahr und benötigt volle Sonnenpower, um ihren besonders hohen Gehalt an Phenolen aufzubauen. Er verleiht dem Cabernet Sauvignon nicht nur seine charakteristische, dunkle Purpurfarbe, sondern sorgt auch dafür, dass er unabhängig vom Anbaugebiet immer sein unverkennbares Aroma beibehält. Dieser tanninreiche Rotwein zeichnet sich durch dunkle, tiefgründige und herzhafte Noten wie schwarze Johannisbeere, Zedernholz oder Lakritz aus. Dazu kommen die typischen Aromen von grüner Paprika. Sortenreine Rotweine aus Cabernet Sauvignon schmecken in jungem Alter oft so streng und herb, dass sie kaum genießbar sind. Deshalb wird diese Rebsorte fast immer in Barrique-Fässern ausgebaut, um die Tannine geschmeidiger zu machen. Außerdem gewinnt das Aromenprofil dadurch zusätzliche Komplexität, zum Beispiel mit Noten von Vanille, Zartbitterschokolade oder feinen Röstaromen.
Los Vascos Cabernet Sauvignon
Dieser reinsortige Rotwein ist der ganze Stolz von Los Vascos. Der elegante, trockene Cabernet Sauvignon hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten und dazu beigetragen, das chilenische Weingut in der internationalen Weinlandschaft zu etablieren. Der Los Vascos eignet sich ideal als Einführung in die feinherben Aromen von Cabernet Sauvignon. Neben den typischen Aromen von schwarzer Johannisbeere weist er eine große Bandbreite weiterer Fruchtnoten auf. Die „grünen“ Geschmacksanteile des Cabernet Sauvignons äußern sich hier als ein würzig-eleganter Hauch von Thymian, dazu kommen feinherbe Holznoten. Dennoch wirkt der Los Vascos Cabernet Sauvignon am Gaumen kein bisschen rau, sondern weich und anschmiegsam.
Spätburgunder / Pinot Noir: Die kapriziöse Königin
Der Spätburgunder, auch bekannt unter seinem französischen Namen Pinot Noir, gilt als Königin unter den blauen Rebsorten. Einige sortenreine Rotweine aus dieser Traube gehören zu den edelsten und begehrtesten der Welt. Kein Wunder, dass Spätburgunder, anders als die meisten anderen blauen Rebsorten fast immer sortenrein ausgebaut wird. Wie die deutsche Bezeichnung bereits andeutet, befindet sich das traditionelle Anbaugebiet des Spätburgunder im Burgund in Frankreich. In der Champagne bringt Pinot Noir nicht nur sortenreine Rotweine hervor, sondern ist auch Bestandteil des berühmten Champagners. Die Königin der Rotweintrauben kann auf eine lange Herrschaftszeit zurückblicken. Wahrscheinlich wurde diese Rebsorte bereits vor 2000 Jahren zur Zeit der Römer angepflanzt. Die Gewinnung dieses hochwertigen Weines stellt die Winzer allerdings vor große Herausforderungen. Spätburgunder reagiert empfindlich auf Temperaturveränderungen und ist sehr anfällig für Fäule und Frost. Daher stellt diese Rebsorte hohe Ansprüche an Lage und Boden und muss besonders sorgfältig gepflegt werden. Aber wegen seiner hohen Sensibilität für Umwelteinflüsse eignet sich der Spätburgunder wie kein anderer, um das individuelle Terroir abzubilden. Auch die Weinbereitung selbst ist bei Pinot Noir eine Kunst: Die Winzer müssen den dünnschaligen Beeren ausreichend Farbstoffe entlocken, um dem Wein seine tief rubinrote Farbe zu verleihen. Zugleich dürfen aber nicht zu viele Gerbstoffe den Geschmack verderben. Wenn dies gelingt ergibt sich ein nicht zu schwerer, herrlich samtiger und vollmundiger Rotwein mit dem Duft von roten Früchten und Veilchen. Nach längerer Lagerung entwickelt Spätburgunder außerdem eine charakteristische Bittermandelnote.
Bouchard Père et Fils Bourgogne La Vignée
Zugegeben, um einen ganz hochpreisigen Luxustropfen, wie die Spätburgunder des berühmten Weingutes Romanée Conti, handelt es sich hier nicht. Dennoch ist der Bourgogne La Vignée ganz so, wie ein echt französischer Pinot Noir sein sollte. Der sortenreine Rotwein wurde ausschließlich mit Trauben aus dem Burgund hergestellt und profitiert daher von den idealen Bedingungen, die diese edle Rebsorte in ihrer angestammten Heimat vorfindet. Seine Nuancen von Beerenfrüchten, Veilchen und taufrischem Moos spiegeln auf subtile Weise das kraftvolle Terroir des Burgunds wider. Auch die Balance von intensiver Farbgebung und zarten Tanninen ist beim Bourgogne La Vignée ideal geglückt.
Syrah / Shiraz: Eine Rebe mit zwei Gesichtern
Diese Rebsorte hat nicht nur zwei Namen, sondern kommt auch in zwei ganz unterschiedlichen Stilen daher. Ursprünglich stammt die Syrah aus Frankreich, wo sie vor allem im Tal des Flusses Rohne zu Hause ist. Inzwischen hat sich die Rebsorte auch außerhalb Europas verbreitet; dort ist sie unter ihrem zweiten Namen Shiraz bekannt. Besonders Australien bringt neben Frankreich erstklassige sortenreine Rotweine aus Shiraz hervor. Probiert man einen französischen Syrah und einen australischen Shiraz nebeneinander, dann ist mitunter kaum zu glauben, dass sie aus derselben Rebsorte bestehen. Der Syrah aus Frankreich wirkt schlank und trocken mit mäßiger Körperfülle und einer prominenten Säure. In jungen Jahren eher unzugänglich, rau und sauer braucht er oft eine Weile, um sein Potential zu entfalten. Danach jedoch kann der französische Syrah mit seinen gut eingebundenen, komplexen Tanninen und dem sauberen, würzigen Charakter selbst echte Gourmets begeistern.
Unter der heißen Sonne der Südhalbkugel gereift ist diese Rebsorte kaum wiederzuerkennen. Zugänglich, fruchtbetont und offen schmeichelt der Wein mit seiner samtigen Textur dem Gaumen. Das warme, trockene Klima sorgt dafür, dass die Trauben mehr Zucker und weniger Säure entwickeln. Deshalb wirkt der Shiraz aus Australien häufig süßer und opulenter als sein französischer Bruder. Außerdem bewirken die verschiedenen Herstellungsmethoden einen Geschmacksunterschied. Französischer Syrah darf oft lange Zeit auf der Maische ruhen, wodurch er seinen aufregend herben Geschmack nach Leder, Tabak oder Lakritz erhält. Der australische Shiraz kommt dagegen meistens bald nach dem Pressen ins Holzfass. Das Eichenholz reichert ihn mit Vanille-, Schokoladen- und Gewürznoten an und gibt dem Shiraz eine schöne Rundheit. Diese Variante kann bereits jung getrunken werden und dürfte auch Rotwein-Anfängern schmecken.
Baron Philippe de Rothschild Syrah Pays d’Oc
Damit Sie die ungleichen Zwillinge beide probieren können, stellen wir Ihnen gleich zwei sortenreine Rotweine dieser Rebsorte vor. Beide kommen von Weingütern mit Weltruf. Unser Syrah der Marke Baron Philippe de Rothschild stammt direkt aus dem Languedoc in Frankreich. Der lehmige Boden dieser Gegend mit Sand und Muschelkalk bietet der Syrah ideale Wachstumsbedingungen. Saftige dunkle Beerenfrüchte paaren sich hier mit feinherben Tanninen, gewürzt mit einem Hauch Pfeffer. Wenn Sie ein wenig Geduld mitbringen, kann dieser Franzose besonders glänzen. Drei bis vier Jahre Lagerung im Keller und intensiver Sauerstoffkontakt vor dem Trinken helfen dabei, seine Aromen bestmöglich zu entwickeln.
Penfolds Koonunga Hill Shiraz
Penfolds ist eines der ältesten Weingüter auf dem roten Kontinent. Das Unternehmen hat sich dank seiner aromatischen Shiraz-Trauben einen Namen gemacht. Der Koonunga Hill Shiraz wurde im traditionellen Stil des Hauses im Holzfass ausgebaut, was zu seiner kraftvollen Struktur beiträgt. Zudem wartet der Shiraz mit dem typischen, voluminösen Charakter auf. Intensive Fruchtaromen und Gewürznoten wetteifern um die Vorherrschaft an Nase und Gaumen und die Gunst des Genießers. Um die Stärken beider Weine richtig hervorstrahlen zu lassen, probieren Sie am besten beide nacheinander. Wie wäre es mit einem Wein-Tasting zu schmackhaftem französischem Käse?
Tempranillo: Der Stolz Spaniens
Von den ursprünglich französischen Weinen begeben wir uns nun nach Spanien. Dort ist Tempranillo die unangefochtene Nummer eins unter den Rotweinsorten. Der Name der Traube leitet sich von „temprano“, dem spanischen Wort für „früh“ ab; der Zusatz -illo bezeichnet die Verkleinerungsform. Tempranillo lässt sich also mit „die kleine Frühe“ übersetzten, weil ihre kleinen Beeren relativ früh reifen. Für eine blaue Rebsorte bevorzugt sie eher kühleres Klima. Die schmackhaftesten Weine mit Tempranillo entstehen im berühmten spanischen Weinbaugebiet Rioja. Sortenreine Rotweine aus Tempranillo zeigen im Glas eine eher helle, an Granatapfel erinnernde Farbe. Geschmacklich ist Tempranillo eine Mischung aus Cabernet Sauvignon und Spätburgunder. Wie ein guter Spätburgunder wirkt dieser Wein weich und mild im Geschmack. Ähnlich wie Cabernet Sauvignon kann er jedoch bis zu 20 Jahre im Eichenfass reifen, weshalb er häufig auch die typischen Barriquenoten mitbringt. Im jungen Alter schmeckt der spanische Rotwein nach frischen Erdbeeren, mit zunehmender Reifung kommen Aromen von Kirschen und dunklen Beerenfrüchten hinzu. Lange gelagerter Tempranillo kann schließlich auch pikante Einflüsse wie Leder, Tabak, Gewürze oder fleischige Noten annehmen.
Ramon Bilbao Edicion Limitada
Dieser erstklassige Rotwein stammt natürlich aus der Rioja, dem Top-Weinbaugebiet Spaniens. Die Winzer des renommierten Weinguts Ramon Bilboa lassen bei der Herstellung dieser limitierten Edition besondere Sorgfalt walten. Die sortenreinen Tempranillo-Trauben werden zunächst von Hand gelesen und dann ein zweites Mal sortiert, damit nur die besten Früchte in den Wein gelangen. Anschließend dürfen sie in traditionellen Bottichen aus französischer Eiche gären. Insgesamt reift der Premiumwein ganze 24 Monate, davon 14 in Eichenfässern, bevor er verkaufsfertig ist. Der Ramon Bilbao Edition Limitada hat alle Eigenschaften, welche die Tempranillo so beliebt machen: Kraftvolle Fruchtaromen, eine milde Säure und runde, angenehme Tannine. Geschmacklich stehen von reifen Trauben, Lakritz und balsamische Noten im Vordergrund. Dank der Lagerung im Eichenfass sorgen Pfeffer und Zedernholz für die gewisse Würze und ein Hauch Schokolade rundet das ganze wunderbar ab. Schenken Sie sich ein Glas spanische Sonne ein.
Zinfandel / Primitivo: Aromatische Immigrantin mit Gewürznote
Die Zinfandel-Rebe teilt ihre Herkunftsgeschichte mit vielen europäischen Auswanderern, die Anfang des 19. Jahrhunderts in die USA aufbrachen. Vor ca. 200 Jahren machte die Zinfandel den Sprung über den großen Teich und siedelte in Kalifornien, wo sie sich seitdem pudelwohl fühlt. Schon während des kalifornischen Goldrausches war Zinfandel-Wein das Alltagsgetränk der Goldgräber. In ihrer neuen Heimat überlebte die Zinfandel Reblausplage und Prohibition und ist heute die zweitwichtigste Rebsorte Kaliforniens. Doch ihre Herkunft blieb lange ungeklärt. In einer aufwendigen Spurensuche stellten Weinexperten schließlich fest, dass die Zinfandel mit der italienischen Rebsorte Primitivo identisch ist. Ihre Wurzeln liegen wahrscheinlich in Kroatien, denn sowohl die Zinfandel als auch die Primitivo stammen von der kroatischen Rebsorte Tribidrag ab. Die Zinfandel gilt als robuste und anspruchslose Rebe. Bei der Ernte macht sie trotzdem Probleme, weil die Beeren an einer Traube oft nicht zur selben Zeit reifen. Deshalb müssen die Winzer die reifsten Beeren sehr sorgfältig von Hand auslesen, damit der Wein seinen typischen, aromatischen Geschmack erhält. Egal ob unter dem Namen Zinfandel oder Primitivo, diese Traubensorte steht für eine intensive Mischung von dunklen Früchten und Gewürzaromen. Mit Noten wie Kirsche und Backpflaume sowie Zimt, Muskat und Nelken erinnert ihr Geschmack an Marmelade oder Glühwein. Der sehr üppige Körper und die zurückhaltende Säure von Zinfandel / Primitivo verstärken diesen Eindruck noch. Der perfekte Wein für einen kühlen Herbstabend.
Epicuro Primitivo di Manduria DOP
Nein, dieser sortenreine Rotwein stammt nicht aus Kalifornien, sondern aus dem zweitwichtigsten Anbaugebiet der Rebsorte, in Apulien am „Absatz“ des italienischen Stiefels. Das sonnige Klima und die abwechslungsreichen Böden Apuliens mit Ton, Kalk, Kies und Lehm sorgen für einen geschmacksintensiven und facettenreichen Wein. Der Epicuro Primitivo di Manduria verwöhnt mit intensiv-fruchtigen Aromen von Kirschen, Pflaumen und Beeren, abgerundet mit Kakao und Vanille. Zimt und Pfeffer sowie waldige und holzige Noten verleihen dem Ganzen die typische Würze und das lange, samtige Finish bildet einen würdigen Abschluss. Mit dieser Kombination aus Geschmacksintensität und Eleganz kann der Epicuro Primitivo di Manduria so manchem kalifornischem Zinfandel mühelos das Wasser reichen.
Wir hoffen, Sie fanden unseren Artikel über sortenreine Rotweine interessant und haben nun eine gute Grundlage, um einen Rotwein auszuwählen, der Ihnen zusagt. Schauen Sie doch mal in unserem Onlineshop vorbei. Wenn Sie sich für einen guten Tropfen entschieden haben und noch mehr zur richtigen Lagerung von erfahren wollen, empfehlen wir unseren Blogbeitrag „Wein richtig lagern“. Oder falls Sie lieber einen Weißwein möchten, lesen Sie auch den ersten Artikel unserer Miniserie: „Sortenreine Weißweine – Fünf klassische Rebsorten“. Sollte danach immer noch Beratungsbedarf in Sachen Wein bestehen, wenden Sie sich gerne an das Personal in unserem Ladengeschäft in der Essener Innenstadt. Sie erreichen uns außerdem telefonisch unter der Nummer 0201 247710 oder per E-Mail an info@banneke.de.
Viele Grüße und ein herzliches
CHEERS!
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