Schüttelschule: Whisk(e)ys aus aller Welt

Haltbarkeit_Alkohol
Whisky

Am Freitag, den 05. September 2014 öffnete die Schüttelschule ihre Pforten für ein Tasting. Dieses Mal haben wir uns zusammen mit unseren interessierten Gästen auf eine Weltreise durch das breite Angebot an Whiskys bei banneke.de begeben. Dabei lag das Hauptaugenmerk weniger auf einem Land oder einer Region, viel mehr sollten jeder Teilnehmer den Facettenreichtum dieser Spirituose und ihrer Spielarten aus aller Welt kennen lernen.

IMG_6023



Die Auswahl

Nach diesem Vorhaben richtete sich auch die Auswahl der an diesem Abend verkosteten Whiskys.

  1. Four Roses Small Batch (Bourbon, U.S.A.)
  2. Jameson Select Reserve (Irland)
  3. Amrut (Single Malt, Indien)
  4. BenRiach 16y Claret Barrel Finish (Single Malt, Schottland)
  5. Bowmore Tempest V (Single Malt, Schottland)
  6. Nikka Yoichi (Single Malt, Japan)

Zur Begrüßung gab es aber zunächst einen etwas extravaganten Old-Fashioned, der die Theoriephase, in der wir über die Herkunft, Herstellung und Arten von Whisky sprachen, entspannte. Das Rezept gibt es hier zum Nachlesen und Nachmixen.

ZutatenGlenkinchie-12-Years-43-0.70

  • 5cl Fee Brothers Plum BittersGlenkinchie 12y Single Malt Scotch
  • 1 Stück Würfelzucker
  • Sodawasser
  • 2 Spritzer Fee Brothers Plum Bitters

Zubereitung

Zunächst den Zuckerwürfel auf eine Serviette, die über das Glas gelegt wird, legen und mit dem Fee Brothers Plum Bitter beträufeln. Anschließend den Zuckerwürfel mit einer Zange in das Glas legen und die Serviette entsorgen. Das Sodawasser auf den Zuckerwürfel geben und den Würfel anschließend leicht zerdrücken. Sobald sich der Zucker und der Bitter aufgelöst haben, den Whisky dazugeben. Das Glas mit so viel Eis wie möglich füllen und den Drink kaltrühren. Im Anschluss mit einer Orangenzeste abrunden und servieren. Cheers!

Der Ablauf

Nach einigen einführenden Worten, den grundlegenden Informationen und einer kurzen Einführung dazu, wie ein Tasting abläuft und was das „Aromarad“ ist, ging es an das Tasting selbst. Zur Orientierung und Einstimmung auf die Aromen standen den Gästen dabei allerlei Aromenbeispiele zur Verfügung. Neben getrockneten Kirschen und Äpfeln, fanden sich auch natürliche Lakritze, Kaffee, Rosinen, Vanille und Bitterschokolade auf den Tischen – nicht nur zum riechen.

Der erste Whisky im Programm war gleichzeitig einer der sanftesten. Vor allem, um den Gaumen und die Zunge langsam an den Geschmack zu gewöhnen, ohne sie direkt zu überladen. Grundsätzlich sollte man bei einem Tasting immer so vorgehen.

Zur Übersicht

Four Roses Small Batch

Four Roses Small BatchDer Four Roses Small Batch ist in einiger Hinsicht ein besonderer Bourbon. Für seine Herstellung verwendet die Destillerie vier ihrer acht verschiedenen Bourbons, um den ausgewogenen und harmonischen Geschmack von Four Roses zu erzielen. Der Small Batch gillt dabei bei Kennern oft als der „bessere“ Whisky im Verglich zum „Single Barrel“, da dieser naturgemäß nur eine Variante des Bourbons wiederspiegelt.

Im Tasting schnitt der Four Roses Small Batch bei den allermeisten Teilnehmern gut ab, ohne eine große Begeisterungswelle auszulösen.

Jameson Select Reserve

Dieser typische Ire war der zweite Whisky welchen wir an diesem Abend verkosten konnten. Er konnte zwar die meisten Teilnehmer durch seinen frischen Charakter und die intensiven Fruchnoten überzeugen, blieb jedoch bei vielen am Ende des Abends hinter den anderen Whiskys zurück und konnte kaum einen bleibenden Eindruck hinterlassen

Amrut Indian Single Malt

Der erste echte Exot in unserer Whiskyreise durch di11020_Amrut_Malt_Whisky_aus_Indiene Welt war der Amrut Indian Single Malt. Dieser besondere Whisky vom Fuße des Himalayas birgt neben seiner Herkunft noch andere spannende Eigenheiten. Das Getreide stammt aus dem fruchtbaren Schwemmland am Fuße des Himalayas. Von dort kommt auch das kristallklare Wasser welches zur Produktion des Amrut benutzt wird. Diese beiden Faktoren sorgen maßgeblich für die besonders weichen Grundtöne die dem Amrut zu eigen sind. Der Körper des Whiskys bietet jedoch deutlich mehr Struktur und kann mit vielerlei Geschmäckern aufwarten, die für unterschiedliche Eindrücke in der Runde gesorgt haben. Der Amrut rangierte am Ende bei vielen auf den vordersten Plätzen.

Nach den ersten drei Whiskys war es an der Zeit, der Zunge eine kleine Pause zu gönnen. Um die Zeit dazwischen zu nutzen, wurde einer der Teilnehmerinnen eine besondere Ehre zu Teil. Eine echte schottische Whiskytaufe mit anschließender Adelung zum Ritter der McBannekes. In der in Folge nun geadelten Runde ging es dann natürlich auch in Richtung Schottland.

Zur Übersicht

BenRiach 16y Claret Finish

BenRiach aus der Stadt Elgin gehört zu den traditionsreichsten Destillerien in Schottland. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts gegründet, nutzt das Unternehmen heute das gesamte Know-How, um eine Vielzahl von Single Malt Scotches mit verschiedenen Finishes zu entwickeln. Ein besonderes Highlight ist dabei der BenRiach 16y Claret Fass Finish. Der in Fässern des französischen Rotweins nachgereifte Scotch war unbestritten der Gewinner des Abends. Er überzeugte alle Teilnehmer mit seiner komplexen Struktur, seiner intensiven und doch nie überladenen Fruchtigkeit und ein Finish das seines gleichen sucht. Dieser Whisky ist das perfekte Beispiel dafür, wie Handwerkskunst und Kreativität eine außergewöhnliche Spirituose hervorbringen können.

Bowmore Tempest Batch V

Da Schottland sehr viel mehr zu bieten hat als „nur“ die Highlands, wurde dem Land die Ehre zu Teil, gleich zwei Whiskys an diesem Abend stellen zu dürfen.100923_Bowmore_Tempest_V Die Wahl fiel dabei zwar auf einen Scotch von der berühmten Insel Islay, jedoch auf keinen typischen oder gewöhnlichen. Die Destillerie Bowmore ist vor allem für ihre sehr intensiven, rauchigen und erdigen Whiskys mit einer meist salzigen Note bekannt. Den Grundcharakter behält dabei auch der Tempest bei. Jedoch wurde bei der Lagerung einiges anders gemacht als bei den sonstigen Qualitäten von Bowmore. Durch die Lagerung an der geschützten Außenwand der Häuser fällt der Einfluss der Umwelt auf die Fässer sehr viel geringer aus, wodurch sich die fruchtigen und malzigen Noten des Bowmore Tempest deutlich in den Vordergrund spielen. Dies gefiel auch den Teilnehmern außerordentlich gut und der Tempest fand (neben dem Referenten) viele Freunde. Ein Islay Whisky für Nicht-Islay-Trinker.

Nikka Yoichi

Nikka_Yoichi_Single_MaltAls besonderen Abschluss des Abends entfernten wir uns zwar geografisch noch einmal so weit von Schottland, wie überhaupt möglich, in Sachen Whiskyherstellung aber nur geringfügig.

Zu den Ländern mit langer und tief verwurzelter Whiskytradition gehört ohne Zweifel auch Japan. Vielen ist dabei vor allem Suntory ein Begriff. Wir haben uns aber bewusst für die Yoichi Destillerie der Firma Nikka entschieden. Diese liegt im Westen der nördlichen Hauptinsel im Gebirge und bietet dem Whisky durch die Nähe zur Küste, ganz ähnliche Bedingungen wie in Schottland. Die Herstellung und die Rohstoffe sind aber natürlich recht verschieden, wodurch ein spannender Gegenentwurf zu den zuvor verkosteten Whiskys den Abschluss des Abends bilden konnte. Zwar zeigte der Yoichi seine markanten Rauchtöne und die Einflüsse vom Holz, doch konnte er nach der Islay Reise und als letzter Whisky des Abends nicht mehr sein volles Potential ausschöpfen. Die sonst sehr deutlichen Eindrücke von Zimt und Pfirsich, die ihn zu so einem spannenden und besonderen Whisky machen, konnte die Zunge nach so viel Genuss nur noch im Hintergrund erahnen.

Zur Übersicht

Fazit

Alles in allem haben wir den Abend in der durchweg positiv und freundlich gestimmten Gruppe sehr genossen! Wie schon erwähnt, war der BenRiach 16y Claret Fass Finish der klare Sieger des Abends. In den Auswertungen fanden sich jedoch vor allem der Four Roses Small Batch und der Amrut auf den Plätze dahinter wieder.

Mit diesem positiven ersten Tasting nach der Sommerpause freuen wir uns schon sehr auf den (bereits ausverkauften) Rumabend im Oktober. Dabei wird es  wieder etwas Gemixtes geben. Weite Informationen sowie unseren Onlineshop finden Sie auf unserer Homepage. Natürlich können Sie uns gern jederzeit kontaktieren. Sie erreichen uns telefonisch unter 0201 247 710, per Mail unter info@banneke.de oder in unserem Geschäft in der Kreuzeskirchstraße 37 in Essen. Wenn Sie Lust haben, können Sie sich auch gern durch unseren Blog klicken. Dort finden Sie spannende Beiträge über Weine aus der Toskana, Gin aus Japan und viele weitere interessante Themen.

Wir freuen uns auf weitere Abende mit Freunden der flüssigen Feinkost und verbleiben bis dahin mit besten Grüßen aus der Schüttelschule und einem herzlichen

CHEERS!

Ihr Banneke Team

Das könnte dich auch interessieren
Schweiz Flagge
Schweizer Whisky

Whisky und die Schweiz: Wo Bierbrauer Whisky brennen und eine Whisky-Wandertour entsteht Noch klingt es ein wenig merkwürdig, die Schweiz als aufstrebende Whiskynation zu betiteln. Doch an dieser Stelle möchten wir Ihnen am Beispiel des Schweizer Whisky Säntis Single Malt und der Brauerei/Brennerei Locher die Entwicklung der Whiskykultur in den schweizerischen Alpen näher bringen: Wie […]

Wie trinkt man Whisky?
Wie trinkt man Whisky? – 2 Whiskys für den Selbstversuch

Wie trinkt man Whisky – oder Scotch, Rye Whiskey oder Bourbon? Diese Frage hat sich wahrscheinlich jeder schon einmal gestellt. Aber gibt es da überhaupt ein Richtig und ein Falsch? In vielen Blogbeiträgen sagen wir: „Erlaubt ist, was schmeckt“ und dahinter stehen wir nach wie vor. Aber Geschmäcker verändern sich und tatsächlich können Sie diese […]

Keine Sünde – Guter Whisky für Whisky Cola

Whisky Cola – für die einen eine Schande, für die anderen der Lieblingsdrink. Kaum ein anderer Drink spaltet Whiskytrinker so sehr, wie es Whisky/Whiskey Cola tut. Selten war ein Cocktail so beliebt und doch so verpönt, dass manche Barkeeper sich schlichtweg weigern, ihn zuzubereiten. Trotzdem ist und bleibt Whisky Cola ein Standard in vielen Bars […]

Kommentar schreiben